Dieser Frage haben sich am 29. und 30.11.2014 einige WissenschaftlerInnen der Universität Innsbruck und Interessierte der Gemeinde Außervillgraten (Osttirol) in einer unglaublich ansteckenden, diskussionsfreudigen und angenehmen Atmosphäre gewidmet.
Ich sag es ganz persönlich und gleich vorweg:
Die Veranstaltung ist grandios und ein großes Geschenk für alle Beteiligten!
Uni im Dorf – Das Format
Die Besonderheit der Veranstaltung beginnt bereits beim Format.
Einige aktive Außervillgraterer – allen voran Josef Told und der Bürgermeister Mag. Josef Mair – organisieren in Kooperation mit der Universität Innsbruck seit 14. Jahren jährlich eine Reihe von wissenschaftlichen Vorträgen zu einer spezifischen Thematik. Das Zielpublikum sind alle Außervillgraterer und -villgraterinnen sowie alle weiteren Interessierten. Und das sind einige, denn das Interesse und die Zahl der Mitdiskutierenden war nach meinem Ermäßen groß.
Eine solche Aufgeschlossenheit und ein solches Interesse wie uns in diesem Rahmen entgegengebracht wurde findet man nicht überall!
Herausforderungen für die Vortragenden
Aus wissenschaftlicher Perspektive war es die große Herausforderung Forschungsergebnisse und weiterführende Fragestellungen so zu formulieren und zu präsentieren, dass diese nicht nur für ein akademisches Publikum, sondern für alle Interessierten nachvollziehbar und verständlich sind. Darüber hinaus stößt man auf die Frage der Relevanz der wissenschaftlichen Leistungen für das Leben in einer Region wie das Villgratental. Oder anders: Wie kann ich meine Forschungsergebnisse auf die hier vorgefundene Lebenswelt so runterbrechen, dass die ZuhörerInnen etwas für das eigene Leben mitnehmen können.
Diesen Herausforderungen haben wir uns aus unterschiedlichen Disziplinen gestellt.
Die Moderation rund um die Vorträge hat Vizerektor Ass.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Meixner übernommen.
- Univ. Prof. Dr. Theo Hug hat nach „Chancen und Gefahren digitaler Medien“ aus medienpädagogischer Perspektive gefragt.
- Univ. Prof. Dr. Andreas Venier hat uns aus juristische Perspektive auf mögliche Gefahren hingewiesen und neue Bestrebungen in der Justiz im Umgang mit digitalen Medien gefordert.
- Ass.-Prof. Dr. Marie-Luisa Frick und Ass.-Prof. Mag. Dr. Andreas Oberprantacher haben sich der Frage gewidmet wie es um Ethik im Journalismus steht und ob auch hier Adaptierungen im Zuge einer medialen Entwicklung notwendig sind.
- Univ. Prof. P. Dr. Georg Fischer hat sich in seiner Predigt im Rahmen der sonntäglichen Messe ebenso gefragt ob und welche Verbindungslinie zwischen digitalen Medien und dem „Medium der Bibel“ gezogen werden kann.
- Mag. Dr. Heike Ortner und Mag. Dr. Andreas Wiesinger haben ein Regelwerk präsentiert, wie man sich in digitalen Medien und insbesondere auf Sozialen Plattformen (wie Facebook und Co.) rasch Freunde aber genauso gut Feinde machen kann.
- Und ich habe mich mit der Frage „Mediale Selbstinszenierung. Gefahr oder Notwendigkeit für das Menschsein?“ auseinandergesetzt.
Nach den Vorträgen gab es stets eine belebte Diskussion, die teilweise bis zur harten Nuss der aktuell diskutierten Fragen der Medienwissenschaft wie jener nach der Verbindung bzw. Trennung von Online- und Offline-Welt, zwischen Virtualität und Realität oder Körperlichkeit und Nicht-Körperlichkeit vorgedrungen ist.
Besonderes
Als wirkliche Besonderheit und als großes Geschenk möchte ich die Herzlichkeit und Fürsorge, mit der wir in Empfang genommen, umsorgt und betreut wurden, betonen.
Das begann schon bei den organisatorischen Kontakten im Vorfeld der Veranstaltung, beim Abholservice, bei der Organisation der Unterkunft, der Verpflegung, der Führung bei „Villgrater Natur“ usf.
Ich danke in besonderem Maße Hrn. Josef Told und Andrea Spiegl für ihre wunderbare Organisation. Den Bäuerinnen von Außervillgraten für die schmackhafte Jause (ich träume heute noch vom selbstgebackenen Brot und den leckeren Brandteigkrampferln) und für die Einblicke in Ihr Leben, die Sie uns gewährt haben. Und Theo Hug dafür, dass er mich auf d iese Reise mitgenommen hat.
Die Reise nach Osttirol hat sich auf voller Linie gelohnt.
Es war fast wie ein kleiner Urlaubsausflug.
HERZLICHEN DANK!